9-Jährige rettet zwei Männern das Leben

Das Kind war mit Ihren Eltern und dem Bruder am gut besuchten Naherholungsgebiet in Hamlar. Am Tag davor war Ihr Bruder noch beim "Seepferdchen" der Wasserwacht mit dabei. Sie selbst ist aktives Mitglied der Wasserwacht Bäumenheim und hatte schon erste Grundkenntnisse des Rettungsschwimmens.

Beim Spielen mit Ihrem Bruder und den anderen Kindern bemerkte sie, dass jemand in höchster Gefahr schwebte. Ca. 25 Personen in nächster Umgebung haben es nicht bemerkt. Es war kein Hilferuf oder lautes Planschen zu hören! Sie war die Einzige, die den geräuschlosen Überlebenskampf erkannte. Die anderen konnten die lebensgefährliche Situation nicht erkennen.

Beherzt gab sie Ihre Beobachtung an die anwesenden Rettungsschwimmer der nahen Wachstation der Wasserwacht Bäumenheim weiter.

Die Wasserrettungskräfte konnten auf Grund des aufgewühlten und trüben Wassers auf den ersten Blick auch nichts erkennen. Es war schon niemand mehr an der Wasseroberfläche zu sehen. Erst bei genauerem Hinsehen erkannten sie 2 Arme. Diese zogen sie aus dem Wasser und waren sehr überrascht. Es waren 2 Männer, die sich in höchster Not befanden. Einer der beiden versuchte den anderen zu retten, was aber gründlich misslang, denn der Retter konnte anscheinend auch nicht ausreichend schwimmen und ging bei dem Rettungsversuch selbst mit unter.

Beide waren noch bei Bewusstsein und konnten zur professionellen Erstversorgung in die Wachstation gebracht werden. Sie wurden vom Wachleiter Alexander Wirkner an den Rettungsdienst übergeben. 1 Opfer wurde zur Weiterversorgung mit ins Krankenhaus genommen.

Die ganze Tragödie fand mitten unter den Badenden und Spielenden statt, nur 1 m neben dem rettenden Steg!. Erst der beherzte Ruf der 9-Jährigen setzte die Rettungskette in Gang!

Michael Haller, Vorsitzender der Wasserwacht Bäumenheim, war selbst vor Ort und kennt diese Art des Ertrinkens. „Leider können die meisten in höchster Not nicht um Hilfe rufen, sondern sind mit dem Überlebenskampf beschäftigt. Man spricht dabei vom „Stillen Ertrinken“. Von außen ist das sehr schwer zu erkennen. Umso mehr meine Hochachtung an die 9-Jährige.

Johanna wurde anschließend noch persönlich von der Notärztin und BRK Chefärztin Birgit Baier und dem Wachleiter Wirkner Alexander gelobt. Beide freuen sich über die Lebensrettung. „Danke Johanna fürs Aufpassen und das besonnene Eingreifen. Das ist nicht selbstverständlich!“ Von der Notärztin gabs dann noch zur Belohnung einen Lolli und später noch von den Eltern ein großes Eis!

Michael Haller appelliert an die Erwachsenen: „Hört auf Eure Kinder und lernt in Rettungsschwimmkursen wie man richtig reagiert!“

Danke für Deine Hilfe!

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